Was bringt Dir in Deinem Leben wahre Freude? Genau diese Frage stellen sich wahrscheinlich alle Menschen früher oder später. Vor allem so genannte Minimalisten wollen auf diese Frage eine Antwort haben: reduzierter Besitz führt zu einem glücklicheren Leben. Laut Duden bedeutet Reduzieren etwas verringern; die Anzahl oder das Ausmaß vermindern oder auch einschränken.

Egal, welche Bedeutung man nun nimmt, man wird den negativen Beigeschmack nicht los. Aber schränken wir uns wirklich ein sobald wir etwas reduzieren? Ist jegliche Reduktion eine Art von Verzicht oder kann sie – im Sinne der Minimalisten – auch eine Befreiung sein?

„Das Leben ist einfach, aber wir bestehen darauf, es kompliziert zu machen.“ – Konfuzius

Die Idee, dass weniger mehr ist, ist nicht neu. Viele religiöse und spirituelle Traditionen im Christentum, Buddhismus und weiteren Glaubensrichtungen appellieren dazu, das Sein vor das Haben zu stellen. Wir kommen ohne Ballast zur Welt – wir sind frei, besitzen nichts und sind rundum glücklich. Je älter wir werden, desto mehr machen wir uns von unserem Besitz abhängig.

reduce-bild1Aber seien wir ehrlich, wir alle kennen diese Situation, wo die Frage nach der Notwendigkeit ganz schnell verdrängt wird, denn wo bleibt sonst der Spaß, wenn man sich alles verbietet und nichts mehr kauft?! Spricht doch gar nichts gegen das neue T-Shirt (“war sogar im Angebot”) oder die angehäuften Urlaubsmitbringsel (“der Erinnerung wegen natürlich”).

Dass unser oft übermäßiger Konsum nicht nur zu leeren Geldbeuteln führt, sondern auch unserer Umwelt enorm schadet, zeigt der Earth Overshoot Day der Organisation Global Footprint Network. Dieser Tag markiert den Tag, an dem die menschliche Nachfrage nach natürlichen Ressourcen die Kapazität der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen in dem jeweiligen Jahr übersteigt. 1987 lag der Tag noch am 19. Dezember; 2016 schon am 8. August.

Fünf Vorteile eines minimalistischen Lebens:

1. Weniger finanzielle Ausgaben
2. Weniger Stress
3. Mehr Freiheit
4. Mehr Produktivität
5. Gut für die Umwelt

Mehr Vorteile findet ihr hier

Auch Joshua Fields Millburn und Ryan Nicodemus a.k.a The Minimalists haben die Notwendigkeit eines Wandels erkannt. Über verschiedene Formate wie ihre Website, Podcasts, Bücher und Doku wollen die Beiden andere dazu bewegen ihrem Leben durch einen minimalistischen Lebensstil mehr Bedeutung zu geben. Dabei sehen sie Minimalismus als Werkzeug, das einem dabei hilft, loszulassen und freier zu sein. Die Beiden zeigen, dass Minimalismus nicht mit Restriktion verwechselt werden darf. Denn es geht bei diesem Wandel nicht darum, gar nichts mehr zu besitzen, sondern bewusste und wohlüberlegte Entscheidungen zu treffen.

„Live simple and you will live free.“

So Aktivist Rob Greenfield, der mit seinen Abenteuern und Kampagnen andere dazu inspiriert, ein nachhaltigeres reduce-kleiderLeben zu leben. Auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen, in dem er diese aus amerikanischen Müllcontainern fischt; mit einem Bambus-Fahrrad durch das ganze Land reisen, um seine Botschaft eines nachhaltigen und umweltfreundlichen Lebensstils zu überbringen; oder ohne einen Cent im Portemonnaie von Brasilien nach Panama zu reisen – Rob hat wahrscheinlich schon alles gemacht. Aber auch der „Dude making a difference“ macht deutlich, dass kleine Taten große Wirkung haben: Alles fing damit an, dass er mit wiederverwendbaren Tüten und Flaschen weniger Müll produzieren wollte.„Brauche ich das wirklich?“: Häufig kaufen wir nur aus der Situation heraus und benutzen diese Dinge später überhaupt nicht.  Indem wir uns jedes Mal vor einem Kauf fragen, ob wir wirklich noch ein neues schwarzes T-Shirt oder noch ein paar Sneaker brauchen, vermeiden wir unnötige Einkäufe, sparen Geld und helfen der Umwelt. Falls man doch etwas kauft, sollten auch andere Aspekte wie Qualität oder Multifunktionalität bedacht werden. Bewusst einkaufen fängt schon vor dem Einkaufen an, indem man sich klar macht, was man kaufen will und was man für Anforderungen an ein Produkt hat.

15-Day Decluttering Challenge:

Verschenke, verkaufe oder entsorge an jedem dieser 15 Tage mindestens ein überflüssiges Teil aus diesem Bereich und befreie dich so von unnötigem Ballast!
Mehr Vorteile findet ihr hier

Eine andere Möglichkeit zu Reduzieren besteht in der Müllvermeidung bzw. Verringerung. Zero Waste ist schon lange kein unbedeutendes Thema mehr – zahlreiche Blogger/Autoren widmen sich komplett diesem Thema (z.B. Bea Johnson). Es fängt mit dem Jutebeutel an, geht über Unverpackt-Läden und kann schließlich in einem vollkommenen verpackungsfreien Leben enden. Auch, wenn man nicht die Möglichkeit hat in Unverpackt-Läden wie in Heidelberg einzukaufen, kann man darauf achten, unverpackte Lebensmittel auf dem Wochenmarkt zu kaufen und beispielsweise wiederverwendbare Obst- und Gemüsenetze wie von Re-Sack benutzen.

Letztendlich bleibt eine Frage noch offen: Macht Minimalismus wirklich glücklich? Eine pauschale Antwort auf diese Frage wird es niemals geben, aber eines ist gewiss: Sich von seinem Besitz unabhängig und sich bewusst machen, wie man sein Leben positiv verbessern kann, wird niemandem schaden – und die Umwelt freut sich auch!

Inspirierende Filme zu dem Thema Plastik/Minimalismus:

http://www.br.de/mediathek/video/verpackungs-wahnsinn-kapituliert-der-staat-vor-der-plastikflut-100.html
https://www.youtube.com/watch?v=Hw6g4XAGYmQ
https://www.youtube.com/watch?v=r1OEZKRC42c

Youtuber, die sich mit dem Thema Minimalismus beschäftigen:

Conor McMillenhttp://thrivingminimalist.com/
Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCfRIrEykNPOnNIEovgYnvLg

Max Greenhttp://maxgreen.info/
Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCaEN7K2nJHj_Nw6YEllgZnQ

Shiahttp://wastelandrebel.com/de/author/shia/
Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCI_xJwc5e2hHC2blZw6d-EQ

My Green Closet
Youtube: https://www.youtube.com/user/MyGreenCloset

Trash is for Tossers
Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCgjw6tZNyjR_8zIFDsIPpww


Über die Autorin:

Rebecca Neumayr
Public Relations
Rebecca studiert im 4. Semester Anglistik mit BWL im Bachelor und ist Teil des PR Ressorts. Aktuell arbeitet sie als studentische Hilfskraft bei der Mannheim Business School

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