Jeder kennt es: im Lieblingskleid ist ein Loch, der Reißverschluss an der Jeans klemmt oder deinem besten Hemd fehlt ein Knopf. Ein einfacher, aber kostspieliger Weg ist es, sich von den Sachen zu trennen und einfach etwas Neues zu kaufen. Doch es geht auch günstiger, nachhaltiger und vor allem schmerzfreier – Denn wer schmeißt seine liebsten Habseligkeiten schon gerne weg?­

„Die Dinge haben nur den Wert, den man ihnen verleiht.“ – Molière (1622 – 1673), eigentlich Jean-Baptiste Poquelin, französischer Komödiendichter und Schauspieler

Reparieren ist die alternative Lösung zum Wegschmeißen. Bevor wir etwas entsorgen, könnten wir doch erst einmal überlegen, ob wir nicht mit Zeit, Geduld und unseren Bastelkünsten weiterkommen. Der Duden versteht unter „Reparieren“ etwas, was nicht mehr funktioniert, wieder in seinen früheren intakten Zustand zu bringen. Natürlich lässt sich nicht nur Kleidung reparieren, sondern auch Handy, Fahrrad oder Wasserkocher.

repair-garnIm dritten Teil unserer „Rethink MA Stuff“-Kampagne wollen wir euch zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, eure Schätze vor dem Mülleimer zu bewahren. Als ersten Anlaufpunkt für die Mannheimer unter uns wollen wir euch den „Umgekrempelt“-Laden von Isabelle Kempf, der sich direkt in Uninähe befindet, vorstellen. Seit 2015 verkauft sie nicht nur fair-gehandelte Mode verschiedener Labels, sondern bietet auch Näh-Workshops, Reparaturarbeiten und Upcycling an.

Entstanden ist die Idee aus der Überzeugung, ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft und Fast Fashion zu setzen. Sollte sich eins eurer Kleidungsstücke tatsächlich nicht mehr reparieren lassen, freut sich Isabelle über Kleiderspenden in ihre Spendenbox, aus denen dann wieder coole, schicke Teile entstehen. Aktuelle Workshoptermine, für die ihr euch auch direkt anmelden könnt, findet ihr auf der Website des Ladens.

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Isabelle Kempf freut sich auf euren Besuch in ihrem Laden in M2, 15a.

„Warum reparieren? Weil ich viele meiner Kleidungsstücke einfach viel zu gerne mag! Ich freue mich jedes Mal, wenn ich sie direkt von der Nähmaschine wieder anziehen kann und sie noch ein bisschen schöner sind als vorher.“ – Isabelle Kempf

Auch ganz bequem von zu Hause aus könnt ihr lernen, wie ihr eure alten und kaputten Kleidungsstücke repariert und aufpeppt. Auf dem Youtube-Channel von Cinderella Sew findet ihr zahlreiche Tutorials, in denen euch nicht nur erklärt wird, wie man ein Loch stopft oder einen Knopf annäht, sondern auch, wie ihr Schmuck reparieren könnt oder eine Tasche auf euer Lieblingsshirt näht.

Wer gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern seine kaputten Haushaltsgeräte oder sogar den Computer wieder auf Vordermann bringen möchte, ist im Mannheimer Repair Café genau richtig. In regelmäßigen Abständen finden im Jugendkulturzentrum Forum Repair Café Events statt. Weitere Informationen findet ihr auf der Homepage der Stadt Mannheim.

repair-toolsAuch die Christus Kirche in der Mannheimer Oststadt bietet am 20. Mai ein Repair Café an. Hier findet ihr auch eine deutschlandweite Übersichtskarte mit Repair-Cafés – ein Besuch lohnt sich, denn wie der Postwachstums­ökonom Niko Paech treffend sagt: „Technische Geräte, die ich selbst repariere, benutze ich anschließend mit größerer Sorgfalt“. Außerdem bietet die Abfallwirtschaft der Stadt Mannheim einen Reparatur- und Verleihführer an. Hier könnt ihr euch informieren, an welchen Orten eure Habseligkeiten wieder funktionstüchtig gemacht werden können. Wer die nächste Party plant, der findet hier darüber hinaus auch Anlaufstellen für den Verleih von Geschirr- und Partyausstattung – denn leihen ist nicht nur günstiger, sondern auch nachhaltiger als neu kaufen.

Wenn ihr euch für das Thema interessiert, haben wir hier noch ein paar Anregungen für euch:

http://www.swr.de/landesschau-bw/mannheim-reparieren-statt-wegwerfen/-/id=122182/did=18721036/nid=122182/9ziglf/index.html
https://www.youtube.com/watch?v=fySMxbfJ2fw
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2015/02/nachhaltigkeit-preis/seite-2


Über die Autorinnen:

Leonie_Bröcher_rundLeonie Bröcher
CSR/SE
Leonie studiert Sprache und Kommunikation im Master und ist Teil des CSR-Ressorts. Den Bachelor hat sie in Übersetzungswissenschaften in Heidelberg gemacht. In ihrer Freizeit macht sie gerne Sport oder geht zu Eishockeyspielen der Kölner Haie.

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