Paula Schwarz 
Gründerin und CEO von Startup Boat
 
Paula Schwarz hat 2015 in Griechenland die Initiative Startup Boat ins Leben gerufen. Auf dem Boot versammeln sich QuerdenkerInnen aus ganz Deutschland mit den diversesten Hintergründen – von der Technologie- und Internetbranche bis hin zu Menschen aus Medien und Beratungsfirmen. Sie beschäftigten sich vor Ort mit Problemen und entwickeln erste Lösungsansätze für eine Region. 
 

Welches Ereignis war ausschlaggebend dafür, Startup-Boat ins Leben zu rufen?

Foto: theheureka.com Startup Boat Logo

Für mich war die Flüchtlingskrise im Jahr 2015 ausschlaggebend.Damals kamen Millionen Menschen auf dem Wasserweg zwischen der Türkei und Griechenland nach Europa. Aus dem Affekt heraus heraus habe ich damals auf unserem Boot in Griechenland Sessions gestartet. Auf den Booten entwickelten sich Lösungen für die aufgekommenen sozialen Probleme. Daraus hat sich ein Movement weiterentwickelt. 

 

Wenn du in drei Worten eure Mission beschreiben müsstest, welche wären es?

„Trust“„Shared responsibility“ und „Self Reliance“.
 

Ein Ergebnis der ersten Bootstour war das Migration Hub in Berlin, ein Coworking-Space für Startups, die sich mit Flüchtlingen befassen. Was habt ihr euch damals von dem Projekt erhofft und was habt ihr erreicht?

Foto: Gründerszene: Flüchtlingskrise Eindrücke vom Startup Boat Migration

Das Migration Hub habe ich als Begegnungsstätte für humanitäre Projekte von einem Tag auf den nächsten ins Leben gerufen,. Ich habe gemerkt, dass Menschen zwar online in Verbindung stehen, aber sich offline noch nicht begegnet sind. Mir wurde klar, dass wir die Motivation nur dann aufrecht erhalten können, wenn wir es schaffen Akteure besser zu vernetzen. Das Migration Hub war ein großer Erfolg – Allein am ersten Tag kamen 200 Leute und haben Workshops zu bestimmten Problemen gemacht, wie zu Connectivity oder Housing.  

 
 

 

 

Warum funktioniert dein Geschäftsmodell?

Weil ich nicht an Geld glaube und kein starres Geschäftsmodell brauche. Ich weiss zwar, wie man Geld macht, aber ich habe bisher keines meine Projekte daran bemessen. Ich messe den Erfolg meiner Projekte vielmehr daran, wie viel Vertrauen entsteht, wie viele Menschen ich durch das Projekt zusammenbringen konnte, also wie viel Konnektivität, soziales Miteinander und Vertrauen entsteht. Solange ich daran festhalte, breche ich gerade ziemlich viele Rekorde. Geld kann das nicht. 
 

Was war der beste Rat, den du je bekommen hast?

Ich glaube der Rat „You Do You“. Früher habe ich viel darüber nachgedacht, was man alles nicht tun sollte. Beispielsweise kann ich nicht in Büros arbeiten und darum habe ich mich früher immer sehr eingeschränkt gefühlt, weil ich eigentlich viel lieber an anderen Ort arbeiten wollte. Am Anfang habe ich mich beschränkt, bis mit mein Team diesen Satz „You Do You“ zu mir gesagt haben. Dann bin ich rausgegangen, habe an anderen Orten gearbeitet, wo ich viel kreativer sein konnte. Ich habe festgestellt, dass man in sich selbst vertrauen muss, sein Ding einfach durchziehen muss und anderen auch vertrauen kann. Seitdem ich das Gefühl habe, das machen zu können und zu dürfen, wonach mir ist, habe ich gelernt mich selbst zu lieben. Einfach weil ich fähig bin, ich selbst zu sein.  

 

Was inspiriert dich und was treibt dich an?

Mich inspiriert der Moment in dem sich Dinge genau so bewegen, wie man sie geplant hat. Die Momente, wenn ich meine Träume auf Papier schreibe und mir einen Prototypen überlege. Und ich sage mit selbst häufig, dass ich egal was kommt, draufhalten muss. Ich denke mir ganz häufig draufhalten – und dann ändern sich Dinge im realen Leben tatsächlich. 
 

 


Über die Autorin:
Jennifer Werthwein
Public Relations
Aktuell schreibt sie ihre Bachelorarbeit und wird im Oktober einen Master in Philosophy, Politics and Economics am Cevro Institute in Prag anfangen.

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