Trinkwasserbrunnen – wie Großstädte weltweit Verantwortung übernehmen
Ganz gleich ob beim Joggen, Radfahren oder Spazieren durch die Innenstadt, beim Shoppen oder grundsätzlich während man außer Haus ist: Jeder von uns kennt den Augenblick, in dem uns ein Hauch Durst überkommt und wir realisieren, dass wir keine volle Wasserflasche mit uns tragen. Die Lösung, die den meisten in den Sinn kommt, nämlich sich eine Wasserflasche zu kaufen, ist in vielen Großstädten weltweit, keine ernstzunehmende Option mehr. Das ist mir vor allem während meines Auslandssemesters im letzten Jahr in Sydney, Australien aufgefallen.
In der Uni, dem Studentenwohnheim, Museen oder quer verteilt an Orten mit starkem Fußgängeraufkommen, überall in einem Radius von 4-7 Minuten, fand ich einen Trinkbrunnen, mit gefiltertem Leitungswasser, aus dem ich entweder direkt trinken oder meine Flasche auffüllen konnte. Das gilt nicht nur für die Innenstadt, sondern auch für Wohnviertel, in denen die Stadt in Parks Wasser in Trinkbrunnen zur Verfügung stellt.
Dieses Phänomen ist natürlich nicht rein australisch. Auch in europäischen Großstädten wie Wien oder Berlin gibt es Trinkbrunnen und selbst Frankfurt am Main hat zwei. Da kommt einem natürlich die Frage auf: Wieso nicht in meiner Stadt, wieso nicht in Mannheim? Und diesen Gedanken haben offenbar auch andere schon gehabt.
Dabei gibt es unterschiedliche Modelle, nach denen Trinkbrunnen funktionieren können – ob sie eine voreingestellte Menge Wasser pro Knopfdruck abgeben oder diese Menge variabel ist. Einige Trinkbrunnen sind mit automatischen Spülungssystemen ausgestattet, die die Wartungskosten reduzieren.
Initiativen wie Refill, die Infinity Mannheim bereits vorgestellt hat, bieten jetzt schon in Kooperation mit privaten Anlaufstellen die Möglichkeit seine eigene Flasche aufzufüllen. Diese werden allerdings nicht von Städten getragen und erfüllen daher nicht ausreichend die Verantwortung der Städte, ihren Bürgern und Besuchern Möglichkeiten zur Wasserversorgung im öffentlichen Bereich zur Verfügung zu stellen.
Mit solchen Trinkbrunnen wird nicht nur den Bürgern und Besuchern einer Stadt eine bequeme Möglichkeit zum gesunden Leben geboten, sondern auch maßgeblich dazu beigetragen, Plastikkonsum zu vermeiden. Das Leitungswasser aus den Trinkbrunnen ist nicht nur viel günstiger als in Plastikflaschen abgefülltes Wasser, sondern erlaubt auch das Wiederauffüllen eigener Mehrwegflaschen, die mittlerweile zum Begleiter des nachhaltigen Konsumenten gehören.
Über den Autor:
Armin Mesgaran
CSR/SE
Armin studiert im sechsten Semester BWL und ist ehemaliger Sprecher von INFINITY Mannheim. Neben seines Studiums, arbeitet er als Werkstudent bei der SAP.
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