Nachdem ihr bei unserem Adventsgewinnspiel eine Kostprobe des einmaligen Sindbad Hummus gewinnen konntet, hat INFINITY Mannheim sich mit Anselm Hartung, einem der Gründer, getroffen. Hier stellen wir Euch das Heidelberger Start-Up vor, das neben leckerem Essen auch Antworten auf drängende Fragen der Integrationspolitik und ein nachhaltiges Wirtschaftskonzept zu bieten hat.

 

Was 2018 als spontane Idee begann, ist mittlerweile zu einem konkurrenzfähigen Unternehmen herangereift. Sindbad ist ein Start-Up Unternehmen aus Heidelberg, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, zwei wundervolle Dinge zusammenzubringen: Den bereichernden Austausch mit anderen Kulturen und leckeres Essen. Momentan bietet das junge Team hauptsächlich Catering an und stellt eigenen Hummus her. Außerdem soll Mitte 2019 endlich das eigene Restaurant in den Räumen der Werkstattschule e.V. Heidelberg entstehen.

 

Die Geschichte hinter Sindbad

Wie man geflüchteten Menschen helfen könnte, wurde Anselm Hartung klar, als er bei der Flüchtlingshilfe in Freiburg mit den Sorgen und Wünschen Geflüchteter konfrontiert wurde. „Der wichtigste Schritt um in unserer Gesellschaft anzukommen, ist sich mit einem geregelten Einkommen seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, einer sinnvollen Beschäftigung nachzugehen und in Kontakt mit Einheimischen zu treten.“ Da er selbst ein leidenschaftlicher Koch ist, kam ihm eine simple und wunderschöne Idee: Essen verbindet. Daraus entstand dann der Plan, mit einem eigenen Restaurant eine Begegnungsstätte zu schaffen, die es geflüchteten Menschen ermöglicht ihren Lebensunterhalt selber zu bestreiten. Dabei zielt das Social Business hauptsächlich auf diejenigen ab, die 2015 mit der großen Flüchtlingsbewegung aus Syrien nach Deutschland kamen. Die Realisierung dieses Plans gelang dann gemeinsam mit Johanna, Katharina und Vincent (Anselms Bruder). Um nachhaltig mit den Gewinnen wirtschaften zu können, haben Anselm und seine Partner nebenher einen gemeinnützigen Verein gegründet, in den die Überschüsse aus Restaurant und Catering fließen. Mit diesem Verein werden zum Beispiel Kochkurse für Einheimische und Geflüchtete oder Kunst- und Kulturveranstaltungen zur Aufklärung über Fluchtursachen finanziert. In Syrien unterstützen sie bereits das Projekt „Our Bridge“ beim Bau eines Waisenhauses. „Ich bin überzeugt, dass Veränderungen nur möglich sind, wenn sich wirtschaftliche Unternehmen sozial agieren: Gemeinnützigen Organisationen fehlt häufig das Geld, unter anderem deswegen, weil es ihnen gesetzlich verboten ist Profit zu machen. Also muss ein Umdenken in der Wirtschaft stattfinden.“, betont Anselm.

 

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Das Team- Küche, Orga und gute Laune:

Momentan besteht das Küchen-Team aus Manaf, Anselm, Chefkoch Ammar, Alaa und Rasha. Für Vermarktung, Finanzen und Organisation sind außerdem Johanna Meseck, Katharina Hohlfeld und Vincent Hartung zuständig. Insgesamt arbeiten bei Sindbad sechs Festangestellte und mehrere 450 Euro-Kräfte aus Syrien. Somit bietet das Unternehmen bereits für einige eine Möglichkeit des Ankommens und des Einbringens. „Wir wollten die syrische und die deutsche Küche kombinieren und daraus etwas völlig Neues schaffen“, erklärt Anselm. Mit Ammar Koka, der aus Syrien nach Deutschland flüchtete, hat Anselm dafür den richtigen Verbündeten gefunden. Die beiden haben sich bei dem Projekt „Über den Tellerrand Kochen“ kennengelernt und teilen ihre Leidenschaft für außergewöhnliche Kreationen. Und das kommt gut an: Bei arabischen und bei deutschen Gästen ist das Catering von Sindbad mittlerweile sehr beliebt.

 

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Das Besondere an Sindbad‘s Hummus:

Besonders profitabel läuft auch das Geschäft mit dem Hummus. Sindbad hat für die Herstellung ein eigenes Verfahrene ntwickelt: Der Hummus wird nicht durch Konservierungsstoffe haltbar gemacht, sondern durch Pasteurisierung. Eigentlich sehr naheliegend, trotzdem ein Alleinstellungsmerkmal. Der große Vorteil ist, dass so der natürliche Geschmack erhalten bleibt. Außerdem verwenden sie für die Herstellung ausschließlich Bio-Produkte und verzichten bei der Verpackung auf umweltschädliches Plastik. Das Beste an ihrem Hummus ist laut Anselm allerdings „natürlich der geile Geschmack“. Diesbezüglich lassen sich Anselm und Ammar ebenfalls immer wieder etwas Neues einfallen. Besonders beliebt ist der Schoko-Hummus, der an eine vegane „Nutella“-Variante erinnert. Momentan versucht sich Anselm an noch ausgefalleneren Sorten wie Kokos-Kürbis oder Erdnuss-Hummus. Schon sehr bald wird es Sindbad Hummus in den meisten Rewe-Märkten in Heidelberg zu kaufen geben. Die langfristige Vision ist aber die Skalierung des Produktes und der deutschlandweite Verkauf. Auch hier soll der Erlös dann in gemeinnützige Projekte fließen. Sindbad ist also ein Beweis dafür, wie es gelingen kann die drängenden Probleme unserer Zeit anzugehen. Nicht selten beginnt eine gute Idee eben mit einem gemeinsamen Essen.

 


Über die Autorin:

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Nina Trenz
Public Relations
Nina Trenz studiert Psychologie im zweiten Mastersemester an der Uni Mannheim. Bei INFINITY ist sie seit ihrem ersten Semester hier in Mannheim. In ihrer Freizeit liest sie gerne und genießt es Zeit in der Natur zu verbringen.